Dans le cadre d’un mémoire d’université tenu à Paderborn (Allemagne) en 1995, Angelika Gausmann a décrit trois lithographies de Léo Marchutz comme exemples d’expérimentations du principe de « concentration » dans le dessin de paysage.
Angelika GAUSMANN
Leo Marchutz : Fontaine d’Argent
Farblithographie 41 *28 cm, 1958
Die Farben der Lithographie – Ocker, Gelb, Grün, Braun – spiegeln die Farbigkeit der Gebäude wieder.
Mit dem zeichnerischen Mittel der Spiralen gibt Leo Marchutz die Oberflächen der Häuser wieder, wobei er beim grossen Haus rechts neben dem Fluchtpunkt auch Fenster, die gleichzeitig die leere Fläche rhytmisieren, andeutet. Durch die Spiralen werden eindeutig Licht- und Schattenverhältnisse thematisiert. Dieser Licht-Schatten-Kontrast wird nicht als Erscheinung (Akzidenz), sondern, als Charakterisierung und Bestimmung eines Hauses (Substanz) begriffen.
Im Sinne Cézannes moduliert er Flächen durch Spiralen, Details interessieren ihn in dieser Lithographie nicht. Er lenkt sein Hauptaugenmerk auf die Gebäude an der Strasse und darauf, wie sie durch die perspektivischen Verzerrungen zueinander stehen. Entscheidend ist die quantitative Präsenz der Fläche und nicht die qualitative, d.h. das grösser erscheinende Haus im Vordergrund hat grösser erscheinende Details als das Haus nahe des Fluchtpunktes und so ist die Wahrscheinlichkeit grösser, dass folglich auch Details in Farbflecken umgesetzt werden. So werden auf der Fläche des Papiers alle Sinneseindrücke mit den gleichen zeichnerischen Mitteln – ohne mariniert zu wirken – behandelt.
Die Rue Fontaine d’Argent in Aix ist eine Strasse im Osten des Innenstadt, nahe der alten Stadtbegrenzung, in der das Gelände ansteigt. Die Bebauung besteht zum Grossteil aus barocken Hotels aus dem 17. und 18. Jahrhundert, gebaut aus dem Sandstein der Region.
Aufgrund der Licht- und Schattenverhältnisse dürfte diese Zeichnung in der Mittagszeit entstanden sein, da die Südseiten der Gebäude beleuchtet sind. Der Blick geht die Rue Fontaine d’Argent von der Strassenmitte in Richtung Rue Manuel, die direct auf die « Fontaine d’Argent” stösst. Die Spiralen im Fluchtpunkt markieren die Häuser der Rue Manuel. Bei dieser Arbeit handelt es sich um eine Lithographie. Leo Marchutz zeichnet in den Strassen von Aix schnelle intensive Zeichnungen, die er auf einen Lithostein überträgt. Zur Koloration entwickelt er eine eigenen Technik : statt für jede einzelne Farbe einen Stein auzufertigen und diese übereinander zu drucken, färbt er mit kleinen Farbrollen die Linien auf dem Stein in der jeweils gewünschten Farbe ein. Mit dieser Methode gelingen ihm farblich völlig aufeinander abgestimmte Lithographien, in der die Farbe nicht zu den Linien addiert wird, sondern mit ihnen eine Einheit bildet. So kann Leo Marchutz die « Heiterkeit, Klarheit und Gelassenheit” (Sam Bjorklund) der Strassen von Aix in seinen Lithos verdichten.
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